Indianerpudel
Beppo
vom Windhainer See
Geboren am 08. November 2015
um 19.48 Uhr (1. Geborener B-Wurf)Beppo lebt in Barendorf, in der Nähe von Lüneburg
Ab hier wird nun immer das Neueste obenan stehen:
16.04.2017: Rita und Cordula schicken Bericht und Bilder von Beppo:
„Hallo Ihr Lieben,
eigentlich sollte an dieser Stelle ein Filmchen von Beppo zu sehen sein; passend zu Ostern „Beppo und das Frühstücksei“. Hat aber leider nicht geklappt. Cordula hat sich redlich Mühe gegeben, aber die Kiste hat die Mail nicht abgeschickt. Schade, es ist so niedlich zu beobachten, wenn Beppo auf sein Sonntagsei wartet. Hat er es endlich bekommen, macht er eine richtige Zeremonie daraus. Erst wird ausgiebig im Körbchen damit gespielt, irgendwann lässt er es über den Rand kullern, damit es auf dem Boden anknackst. Dann holt er es sich wieder ins Körbchen und pellt ganz vorsichtig die Schale ab (die wird natürlich nicht mitgefressen), um es anschließlich genüsslich zu verspeisen. Jeden Sonntag die gleiche Prozedur. Vielleicht findet Cordula ja noch den Dreh raus und Ihr könnt aus der Ferne daran teilhaben.
Beppo ist jetzt 54 cm (Schulterhöhe) groß und wiegt 17 kg, ist dabei aber rank und schlank. Sein liebster Schlafplatz ist immer noch der Schoß; eine Herausforderung für Mensch und Hund. Muss aber sein, geht nicht anders, meint Beppo. Er besteht darauf, dass wir alle vier Pfötchen in eine Hand nehmen damit sie nicht runterrutschen. Was tut man nicht alles, damit der Hund es bequem hat…
Er liebt es, kleine Kunststückchen einzuüben, und wenn die „Befehle“ nicht schnell genug kommen, macht er sein eigenes Programm. Solche absurden Anweisungen wie „bei Fuß“ oder gar „hinter mir“ sind ihm allerdings nur mit großer Mühe zu vermitteln und werden nur ausgeführt, wenn absolut nichts anderes seine Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Meist aber kommt doch von irgendwoher der Duft eines Hundemädchens und dann müssen wir sogar über das simple „lockere Leine“ mit ihm diskutieren. Aber zu Beppos (und unserer) Ehrenrettung müssen wir sagen, dass er im Freilauf immer in unserer Nähe bleibt und selbst aus dem Spiel mit anderen Hunden jederzeit abrufbar ist, was andere Hundebesitzer oft ziemlich beeindruckt.
Leider kommt Beppo zur Zeit immer noch ein wenig zu kurz bei den Spaziergängen, weil die Oma mit ihrem gebrochenen Sprunggelenk als Gassigängerin weiterhin ausfällt und außerdem bei uns in Niedersachsen am 1. April die 3 1/2 monatige Leinenpflicht begonnen hat. Aber nächste Woche wird endlich unser Grundstück neu eingezäunt, dann kann er zumindest auch wieder durch den Garten toben. Das mussten wir ja leider unterbinden, weil der Satansbraten immer über den (inzwischen auf 1,25 m erhöhten) Gartenzaun gesprungen ist, sobald er eine von den vielen Nachbarkatzen oder deren Hinterlassenschaften in die Nase bekam. „Das muss er lernen, dass er das nicht darf“ hat unsere Hundetrainerin gesagt und wir haben wiklich alles gegeben…und kläglich versagt. Also müssen wir das Sparkonto plündern und hoffen, dass 1,80 m Höhe auch wirklich eine Hürde bedeutet für unseren Spring- und Kletterpudel. Sicher sind wir uns nicht, aber mehr erlaubt das niedersächsische Baurecht nicht.
Wir wünschen Euch schöne Osterfeiertage mit hoffentlich besseren Wetterverhältnissen als sie für uns im Norden vorausgesagt sind. Liebe Grüße vom Beppo-Rudel“
02.04.2017: Beppo schickt einen Blumengruß
Vorabend des 1. Geburtstages – „Beppo“ schickt uns Grüße und berichtet von sich und seinem Leben:
Frauchen sagt, weil gerade mein einjähriger Geburtstag naht, erwartet Ihr bestimmt einen Bericht. Eh Frauchen wieder irgendwelche Unterstellungen über mich verbreitet, übernehme ich mal den Job.
Also: Ich bin jetzt ein großer, starker Hundemann (52 cm SH, 16 kg schwer). Frauchen sagt: h a l b stark mit Tendenz zu kindischem Verhalten. Da habt Ihr’s schon! Ja, o.k., ich bin manchmal noch ein bisschen albern und mache auch hin und wieder ziemlichen Blödsinn. Wie heute zum Beispiel, als ich Toms Hörschutz geklaut und zerbissen habe. Aber warum liegt der auch im Wohnzimmer auf dem Sessel statt im Abstellraum auf der Werkbank wo er hingehört? Ich bin nun mal ein fröhlicher Hund. Und wenn ich fröhlich bin, muss ich das auch zeigen. Dann schnapp ich mir die Kissen vom Sofa oder die Decke oder die ungelesene Zeitung oder Toms Schal oder Omis Mütze oder was sonst noch so alles herum liegt und sause damit durch die Wohnung oder schleiche – je nach dem Wert meiner Beute – auch klammheimlich ins Körbchen. Wenn sie es merken tricksen sie mich aus, bevor ich mit dem Schreddern beginnen kann: „Beppo, tauschen“. Wissen ganz genau, dass ich für ein Leckerchen (fast) alles wieder rausrücke.
Sie könnten mir ja auch mal meinen Spielzeugvorrat zur freien Verfügung überlassen, dann würde ich mir das mit dem Klauen vielleicht überlegen. Aber nein, die interessantesten Sachen werden nach dem Spiel immer wieder in der Spielzeugkiste versenkt. Angeblich, weil ich sonst alles in kleinste Teile zerlege. Was kann ich denn dafür, dass ich so starke Zähne habe? Könnten ruhig ein bisschen stolz auf mich sein, dass ich sogar die robusten Kong-Artikel klein kriege. Schafft nicht jeder Hund. Dumm ist allerdings, dass sich aus demselben Grund weder Decke noch Kissen in meinen Körbchen befinden, dabei wären die doch zerbissen immer noch kuschelig, oder? Na, egal, mein Lieblingsplatz und Hauptaufenthaltsort ist sowieso die Couch, dicht an meine Menschen gepresst, wenn möglich auf dem Schoß zusammengekuschelt (leider nicht mehr ganz einfach mit meinen langen Beinen). Auch liebe ich Kuscheltiere sehr. Aber weil denen in kürzester Zeit (ich spreche hier von Minuten) ein Ohr oder ein Bein fehlt oder – noch schlimmer, sagt Frauchen – die Eingeweide aus dem Rumpf quillen, gibt’s Begegnungen mit ihnen nur unter strengster Aufsicht oder bereits „ausgeweidet“. Die kleine Maus, die ich von Euch mitbekommen habe, hat meine Welpenzeit übrigens unbeschadet überstanden. Hm, seit ungefähr drei Monaten ist sie im Kuscheltierhimmel. Sorry!
Wider der derzeit vorherrschenden Meinung „Gib dem Hund keinen Ball zum Spielen, das bestärkt den Jagdtrieb“, hat Frauchen (nach dem Lesen anders lautender Fachliteratur) sich entschieden, mir das Vergnügen des Ballspielens zu gönnen. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Ich liiiiebe Bälle; große, kleine, plattgedrückte – egal. Nur apportieren mag ich sie nicht. Ich bin ja sonst ein braver, folgsamer Hund (Frauchen räuspert sich schon wieder…), aber apportieren tu ich nicht! Da kann sie sich auf den Kopf stellen. Lieber bringe ich mir noch mal so was Lustiges selbst bei, wie Ball – oder was sonst grad so zur Pfote ist – in mein Schnüffeltuch einwickeln, ins Körbchen tragen und wieder auswickeln. (Gut, Frauchen kann das besser, aber meine Fähigkeiten werden von Woche zu Woche besser.) Oder Frauchen lehrt mich noch ein paar Kunststücke oder kniffelige Suchspiele. Alles kein Problem. Nur apportieren? Niemals!!!
Am liebsten würde ich ja irgendwas lernen was mit rennen und springen zu tun hat. Ich bin nämlich der geborene Springpudel – müsst Ihr wissen – und sportlich sehr begabt, sagt Frauchen. Mir ist noch kein Hundekumpel begegnet, der schneller rennen kann als ich. Und – das haben wir noch nicht gemessen – bestimmt auch nicht höher springen kann als ich. Springen ist nun mal meine Leidenschaft. Es gibt nichts Tolleres als Känguru-Sprünge im hohen Gras (geht auch im Kornfeld), Sprünge über den Gartenzaun (inzwischen auf 1,25 m erhöht – lächerlich!) oder – hört mal – meine Bestleistung: Aus dem Stand auf 2 m hohe Strohballenrollen, im Flug wieder runter und gleich wieder rauf. Yippie! Das war ein Spaß. Meine Familie hat fast einen Herzinfarkt bekommen, weil sie glaubte, das ginge nicht ohne Beinbruch ab. Pah, sie haben keine Ahnung von den Fähigkeiten eines Springpudels. Leider sind wir seitdem nie wieder dort spazieren gegangen, weiß der Geier weshalb.
Die Drei sind sowieso ziemliche „Schisser“. Kein Vertrauen in mich. Beim Spaziergang schlabbert ständig diese komische Schleppleine hinter mir her, mit der man zugegeben ganz gut rennen kann, aber ohne ging’s mit Sicherheit schneller. Ich empfinde dieses Misstrauen als völlig unangebracht. Ich bin schließlich noch nie weggelaufen – ehrlich! Also zumindest bin ich immer gleich…sofort…, sagen wir mal unverzüglich nach dem ersten Pfeifen (ich schwöre, ich hab vorher nichts gehört) zurückgekommen. Auch als neulich die zwei Rehe direkt vor meiner Nase aus dem Gebüsch gesprungen sind. Natürlich hab ich erst mal die Verfolgung aufgenommen, das ist hund sich schließlich schuldig. Musste ja auch mal austesten, wer höher und weiter springen kann, die Rehe oder ich. (Ich natürlich…!) Als das feststand bin ich, wie gesagt, un-ver-züg-lich zu meinem Rudel zurückgekehrt. Gemeckert hat zwar keiner, aber ich hab’s ihnen angesehen: witzig fanden sie meinen Ausflug nicht. Sie wissen einfach nicht, welche Freude es macht, hinter allem was sich bewegt, herzuwetzen. Da hat Frauchen nun dieses tolle Buch, in dem steht, dass man mit dem Hund gemeinsam auf „Jagd“ gehen soll. Aber entweder taugt das nichts oder sie hat es noch nicht kapiert: Spuren lesen macht Spaß, aber das Studium am lebenden Objekt bringt doch erst den richtigen Kick.
Von Toms Geburtstag weiß ich, dass es an solchen Tagen leckere Sachen zu futtern gibt. Da wird gekocht und gebacken und es kommen die tollsten Düfte aus der Küche. Nun hoffe ich, dass das bei Hundegeburtstagen ähnlich ist. Zu riechen ist bisher allerdings absolut nichts. Na ja, würd‘ mich auch nicht wundern, wenn ich mal wieder leer ausgehen müsste. In punkto Essen haben meine Menschen und ich z.Z. ziemlich konträre Ansichten. Stellt Euch mal vor: Ein Hund, der mit leckerem Frischfleisch groß geworden ist, dann eine Zeitlang mit Dosenfutter vorlieb nehmen musste, bekommt auf einmal – man fasst es nicht! – Trockenfutter. Das ist doch ein Fall für den Tierschutz! Zur Ehrenrettung meines Frauchens muss ich sagen, dass die Idee von meinem – ansonsten sehr verehrten – Tierarzt stammt, und sie dem Vorschlag nur widerwillig gefolgt ist. Diese ständige Reiherei und der ewige Dünnpfiff waren aber auch kein Zustand mehr. Ging mir gar nicht gut damit. Nachdem auch das Dosenfleisch meine Eingeweide nicht dauerhaft beruhigen konnte, scheint es mit Trofu aufwärts zu gehen. Trotzdem setze ich jetzt auf die nette Tierheilpraktikerin, die mein Frauchen um Rat gefragt hat, nachdem sie diese Staubkekse mal selbst probiert hatte. „Igitt“, hat sie gesagt und den Rest sofort ausgespuckt, „schmeckt wie Instantbrühe und pures Salz. Und wie das Zeug bei der Vielzahl der Zutaten als Basis für eine Ausschlussdiät fungieren soll, ist mir schleierhaft.“ Eigentlich hatte ich ja nun gehofft, die Heilpraktikerin würde sagen. „Diät sofort absetzen. Der Hund darf fressen was er will.“ Hat sie aber nicht. Aber sie hat einen Plan und wir sollten Geduld haben. Seit kurzem gibt es schon mal eine Portion Entenfleisch. O.k., Ente ist ja irgendwie eines Pudels würdig, richtig?
Mit der Geduld ist das so eine Sache, höre ich Frauchen gerade murmeln. Was will sie denn erwarten von einem Erstgeborenen? Sie glaubt doch tatsächlich, sie könne gegensteuern. Hat sich noch ein Buch gekauft: „Impulskontrolle“. Statt sich zu freuen, dass ich nicht so eine Schlafmütze bin wie der braune Labbi aus meinem Junghundekurs. Ehemaligen Junghundekurs muss ich ja sagen. Das war nämlich nichts mehr für mich; gähnende Langeweile. Ehe die anderen begriffen hatten, was sie tun sollten, war die Stunde schon fast wieder um, ohne dass ich viel Neues gelernt hätte. Diese „popeligen“ Übungen sind echt was für begriffsstutzige. Ich habe solange rumgefiept und den Unterricht gestört, bis die beiden Frauen das endlich eingesehen haben. Jetzt warten wir auf einen, einem Jungpudel angemessenen Kurs mit Exkursionen ins pralle Leben. Noch lieber wäre mir ja – wie schon gesagt – etwas, was einem Spring- und Rennpudel gerecht wird. Aber Frauchen ist der Meinung, dafür sei es noch zu früh. Seh‘ ich ja überhaupt nicht ein!
So, Ihr Lieben, jetzt muss ich langsam zum Ende kommen. Ich lauere nämlich noch auf einen ausgiebigen Trip in die Botanik, möglichst mit dem Auto. Ich liebe Auto fahren in meinem tollen Dogstyler. Wenn ich mir nur nicht dieses dämliche Geschirr anziehen lassen müsste. Ich hasse Geschirre! Alle! Da können sie mir noch so viele kaufen wie sie wollen; ist jetzt schon der 5. Versuch. Mache vor jedem Ausgang ein ordentliches Theater. „Spazierengehen, Beppo?“ „Ja, yippie!….Ach nee, doch nicht.“ Ich verkrümele mich dann in die hinterste Ecke. Nützt mir zwar nichts, aber irgendwann müssen sie es doch mal kapieren: Halsband = o.k., Geschirr = nein, nein und nochmals nein! Ist mir so was von egal, dass man im Auto und an der Schleppleine kein Halsband tragen darf. Ein Geschirr, und sei es noch so weich gefüttert, ist nichts für empfindsame Kreaturen wie mich und ruiniert obendrein die Frisur und das Image.
O, es sieht so aus, als würde sich meine Hoffnung erfüllen. Man rüstet zum Ausgang. Warum dabei so viel diskutiert wird, ist mir ein Rätsel. Was ist daran so schlimm, wenn wir Wildschweinen begegnen, die jetzt im Herbst immer früher immer dichter an unser Dorf heranrücken? Ach so, es geht nicht um Wildschweine; es geht um Wölfe. Also auch wenn Frauchen ständig aus der Zeitung vorliest, dass meine Vorfahren in den Barendorfer Wäldern gesichtet wurden und vor einigen Tagen sich sogar in einem Wildgatter im Nachbardorf bedient haben, i c h habe noch keinen Wolf gesehen. Ich sag ja, meine Menschen sind „Schisser“. Aber vielleicht sollte ich erwähnen, dass sie sich nicht um sich selbst sondern um mich Sorgen machen. Nur, wenn das dazu führt, dass wir nicht mehr in den Wald gehen oder ich nicht mehr frei laufen darf, finde ich ihre Sorgen komplett übertrieben. Aber auf mich hört ja mal wieder keiner.
So, Ihr Lieben, macht’s gut. Bis zum nächsten Mal. Liebe Wuffs und Knuffs
Euer Beppo (immer noch 3farbig: ebenholz, silber, gold – eben ein Edelpudel)
29. August 2016: Cordula schickt Bilder und einen Bericht (hier einige Auszüge) vom Erstgeborenen unseres B-Wurfes:
Beppo hat jetzt eine Schulterhöhe von 52 cm. Da er diese Größe schon länger hat, vermuten wir, dass wohl nicht viel mehr dazu kommt. Er wiegt 15,3 kg, wobei man sagen muss, dass sein Gewicht schon bei knapp 16 kg lag. (…).
Er ist ein sehr lieber Hund; total verschmust; sitzt immer noch gerne auf dem Schoß… Er ist unheimlich wissbegierig und lernbereit. Wir haben schon manchmal Schwierigkeiten, immer neue Herausforderungen für ihn zu finden. Neulich haben wir ein Intelligenzspiel für Fortgeschrittene (lt. Hersteller intelligenzfördernd) entdeckt, von dem wir glaubten, dass er eine Weile benötigen würde, um hinter die Tricks zu kommen. Alle Klappen, Deckel. Kästchen, Schubladen hat er in Null Komma nix geöffnet – ohne Fingerzeig und sonstige Hilfe. Er hat zwar nach wie vor seinen Spaß damit, aber es geht nicht um das „Wie-komm-ich-an die Leckerchen“ sondern nur noch darum, „Wie-schnell-komm-ich-an-die-Leckerchen“.
(…) Zum Apportieren ist er nicht zu bewegen, nicht einmal das Futtersäckchen bringt er zurück, obwohl er sonst ziemlich „verfressen“ ist und für Leckerchen (fast) alles tut. „Apportieren ist nur was für Retriever“, meint er. Kleine Kunststückchen eintrainieren aber macht ihm richtig Spaß. Wenn man wollte, könnte man wohl einen Zirkushund aus ihm machen.
Ja, das Thema Pubertät. Also bisher war es nicht so schlimm wie wir es erwartet hätten. Hin und wieder ein bisschen stur: „Ja, kann ich, will ich jetzt aber nicht.“ Sein großes Geschäft erledigt er manchmal auf drei Beinen (da musste uns unsere Hundetrainerin erstmal über die Bedeutung aufklären…) Und mit einer netten Hundedame versucht er auch schon mal, „Ernst“ zu machen. (…)
Das Problem mit dem Gartenzaun haben wir dadurch gelöst, dass wir zum Nachbarn hin den Zaun mit Strohmatten erhöht und den Vorgarten zusätzlich mit einem Rosentor (mit Tür) abgeriegelt haben. Mit uns zusammen darf er auch mal nach vorne, wenn nicht gerade die Kirschen und die Mirabellen reif sind. Beppo ist ein Obstliebhaber. Außer Johannisbeeren erntet er so ziemlich alles ab, was der Garten hergibt, und wir müssen immer aufpassen, dass es wegen der Verdauung noch im Rahmen bleibt. Hinten steht ein kleiner Apfelbaum mit ziemlich tiefhängenden Ästen, und Beppo testet jeden Morgen, ob er sich nicht vielleicht schon mal einen Apfel selber pflücken kann.
Katzen und Vögel sind nach wie vor ein großer Reiz für ihn. Bei Vögeln klappt der Rückruf (meistens), eine Katze sollte ihm besser nicht im Freilauf begegnen. (…)
Übrigens haben wir einen erstklassigen Wachhund. Wenn es klingelt oder sonst jemand vor der Tür steht, wird zweimal gebellt – ein schönes sonores Bellen – den Rest regeln die Menschen. Dass die Nachbarhunde gefühlte 50 mal am Tag kläffen, interessiert ihn zum Glück überhaupt nicht. (…)
07. Juni 2016: Cordula berichtet und Beppo und hat auch ein Bild geschickt, aber: sehr unscharf, lest selber, warum
Beppo wiegt jetzt 14 kg und hat eine Schulterhöhe von 49 cm. Wenn wir uns die Fotos von Karat anschauen, finden wir, dass Beppo seinem Vater immer ähnlicher wird. Seht Ihr das auch so? Seit Tagen bemühen wir uns, ein ähnliches Portrait von Beppo aufzunehmen wie das von Karat mit dem blauen Ball (Beppo hat nämlich auch so einen). Aber der Wirbelwind sitzt einfach nicht still. „Wenn ich den blauen Ball in der Schnauze habe wird gespielt und nicht fotografiert!“
Unsere Anstrengungen, Beppo die Gier auf Katzenkot und die Ausbrecher-Allüren abzugewöhnen, scheinen bereits Erfolg zu haben. Seit einiger Zeit macht er um jeden Haufen einen respektvollen Bogen, und ein „Nein“ vor dem Gartenzaun wird – bisher(!) – inzwischen ohne Diskussionen akzeptiert. Ob es wohl dabei bleibt? Wir sind auf der Hut, vertrauen aber auf seine Klugheit (und die guten Leckerlis von Tackenberg…). Dass er klug ist, hat er neulich in der Hundeschule wieder bewiesen, als er den Intelligenztest als einziger mit Bravour gemeistert hat. Was ist man doch stolz auf so einen kleinen „Streber“! Aber auch wenn er letzter geworden wäre: unser zärtlicher Kuschelpudel mit den vielen Flausen im Kopf, der unerschrocken jede neue Situation meistert und jeden, ob Zwei- oder Vierbeiner, klein oder groß, zum Freund haben möchte, ist einfach der tollste Hund der Welt!!! Das musste mal gesagt werden! (Sagt Ihr von Euren beiden Mädchen mit Sicherheit auch.)
Euch und Euren beiden Pudelmädchen herzliche Sommergrüße vom Beppo-Rudel
P.S.: Was habe ich gerade geschrieben? Der tollste Hund der Welt??? Der tollste Hund der Welt kommt gerade von der Jagd auf Nachbars Katze. Unabrufbar, auf sie mit Gebrüll (Abruf klappte bisher schon super, selbst aus dem Spiel mit anderen Hunden). Gut, die Katze lebt noch und wir haben eine neue Baustelle: Antijagdtraining…
21. März 2016: Cordula schickt uns einen Bericht und Bilder von Beppo „Straßenkehrer“:
Aus dem Hundebaby, das wir am 15. Januar von Euch übergeben bekamen, ist ein stattlicher „Halbstarker“ geworden; jedenfalls benimmt er sich manchmal so. Er hat eine Schulterhöhe von 43 cm und bringt 9,9 kg auf die Waage. Wenn’s nach ihm ginge würde er wohl schon das Doppelte wiegen; denn er hat immer Hunger (obwohl er schon länger einen gehörigen Zuschlag zur empfohlenen Futterration bekommt) und würde wohl alles fressen, wenn wir ihn denn ließen. Und mit ALLES ist wirklich alles gemeint: Vogelfutter, Rindenmulch, Nussschalen, frisch gepflanzte Stiefmütterchen, die Hinterlassenschaften von Nachbars Katze und zur Not auch Steine; ein richtiger kleiner Staubsauger. Oder sollten wir lieber sagen: Straßenkehrer? Wehe, uns gehen im Garten oder auf dem Spaziergang die Tauschobjekte aus.
In unserer (offenen) Küche müssen wir bei der Essenszubereitung sehr sorgfältig arbeiten, denn Beppo legt sich auf die Lauer, sobald jemand den Küchenbereich betritt. So schnell, wie er Heruntergefallenes wegschnappt, können wir uns gar nicht bücken. Brotkrümel, Nudeln, Käserinde, Apfelschalen, was immer so mal vom Küchentisch fallen kann. Obst in jeder Form ist besonders beliebt, weshalb er neulich in einem unbewachten Moment unserer Omi das Müsli vom Teller geschlabbert hat. Die ausführliche Geschichte kann unter der Homepage von Glückspudel Mephisto (www.mephisto-pudel-geschichten.simdif.com) in der Rubrik „offene Briefe“ nachgelesen werden.
Erfreulicherweise hat er gar nicht erst gelernt, bei Tisch zu betteln. Und entgegen unserer Befürchtung hat sich das auch nach der Müsli-Geschichte nicht geändert. Er wartet auch brav vor seinem vollen Futternapf bis das O.K. kommt. Und was kann er sonst schon alles? Natürlich „sitz“ und „platz“ und „gib Pfötchen“, aber da haben wir ja den Verdacht, dass er das bei Euch schon gelernt hatte. „Warte“ und „bleib“ mit leichter Ablenkung klappt auch schon recht zufriedenstellend. Kommen auf Zuruf bei Ablenkung ist noch ausbaufähig und hängt von der Tagesform (und der Attraktivität der Leckerchen!) ab. Brav an der Leine laufen? Daran war mit allen Tricks nicht zu denken, bis wir ihm ein Geschirr umgemacht haben. Von Stund an lief er ohne zu zerren, und tut das auch mit „normalem“ Halsband ohne weiteres Training, sodass wir jetzt schon langsam zur Übung „bei Fuß“ übergehen konnten. Verstehe das, wer kann. Zusätzlich trainieren wir das Apportieren, was am Ende der Übung hervorragend klappt. Trotzdem fangen wir jeden Tag wieder bei null an. Ist vielleicht doch noch zu früh oder er demonstriert, dass er von Natur aus kein Apportierhund sondern ein Stöberhund ist.
Bisher vergeblich bemüht haben wir uns, ihm verständlich zu machen, dass Menschen (und schon gar nicht die vielen Freunde von unserem Tom) zur Begrüßung angesprungen werden dürfen und Pulloverärmel und Hosenbeine, Ohren und Haare keine Spielobjekte sind; auch nicht, wenn so einen Welpen dreimal am Tag die „verrückten 5 Minuten“ überkommen. Wenn sein Temperament mit ihm durchgeht ist die Lernbereitschaft ausgeschaltet. Das gilt ganz besonders für die Hundeschule, wo er uns neuerdings regelmäßig blamiert. So viele Hunde, mit den man toben und bolzen kann, da sieht Beppo gar nicht ein, dass im zweiten Teil der Stunde Lernen angesagt ist. „Klassenbester“, wie in den ersten Stunden, ist er schon lange nicht mehr. Dazu ist er viel zu hibbelig.
In anderen Situationen sind wir dann wiederum erstaunt über unseren „gesitteten“ Hund. Im Wildpark zum Beispiel, wo er sich weder für andere Hunde interessiert noch versucht, die vielen Kinder zum Spiel aufzufordern. Da gilt sein Interesse vorrangig den großen Tieren. Die riesigen Poitou-Esel hatten es Beppo besonders angetan (beruhte wohl auf Gegenseitigkeit – siehe Foto) und die Hirsche, die Ziegen und die Wildschweine. Meerschweinchen und Kaninchen waren völlig uninteressant. Anders sieht es da schon bei jeglicher Art von kleinerem Federvieh aus (das Erbe seiner Urahnen?)
Ganz stolz waren wir dann beim Essen im Restaurant, wo er ganz brav unter dem Tisch gelegen hat, obwohl am Nachbartisch ein Dackel und ein Beagle um die Wette gejault haben.
16. Januar 2016: Pünktlich sind sie angekommen und staunen, wie er gewachsen ist seit dem letzten Besuch! Und heute nun ist es so weit, die Reise in den Norden beginnt und Beppo geht mit seiner neuen Familie durch einen Schneesturm hindurch auf eine sehr lange Autofahrt nach Barendorf. Welch eine Anstrengung für Menschen und Hund, alle Achtung!